EIDOS PROJEKT MEDIATION

Leitung: Rechtsanwälte Dr. Gisela Mähler und Dr. Hans-Georg Mähler

Südliche Auffahrtsallee 29, 80639 München

Tel. (089) 1 78 20 69, Fax (089) 17 63 21

e-mail: info@eidos-projekt-mediation.de

www.eidos-projekt-mediation.de

 

Masterseminar

Mediation und Mediationskompetenz in Unternehmen und Organisationen – Spezialthema: Umgang mit Macht in Unternehmen/Organisationen

 

Zeit:                                       Donnerstag, 12. Januar 2017, 14:00 Uhr

                        bis

Sonntag, 15. Januar 2017, 13:00 Uhr

                        Zeitdauer: 22 Stunden

 

Ort:                                        Tagungshaus an der Resterhöhe

(ca. 20 km südlich von Kitzbühel)

 

Leitung:                                 Prof. Dr. Peter Heintel

Dr. Gisela Mähler

                                               Dr. Hans-Georg Mähler

 

Kosten:                                 € 750,00 für Selbstzahler

950,00, falls ein Unternehmen/eine Organisation für die Kosten aufkommt.

                                               Hinzu kommen Kosten für die Unterbringung

und Verpflegung

 

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Freunde der Mediation und konsensualer Verfahren,

liebe Interessenten!

 

I.               

 

Thema/Themen:

Es gehört nun schon zu unserer Tradition, im Januar gemeinsam mit Peter Heintel über Mediation und Mediationskompetenz für Unternehmen und Organisationen nachzudenken. In den vergangenen Jahren haben wir speziell näher betrachtet:

-       was Führen mit Mediationskompetenz bedeutet

-       wie Konfliktmanagementsysteme mit Hilfe der Mediationskompetenz in ein mittelständiges Unternehmen eingeführt werden können

-       was all das für Familienunternehmen für Konsequenzen hat

Auch in diesem Seminar wollen wir uns unter dem angeführten Generalthema: Mediation und Mediationskompetenz in und für Unternehmen und Organisationen zuvörderst mit Fragen und Fallgestaltungen beschäftigen, die von Ihnen/von Euch als Teilnehmern aus der Praxis eingebracht werden. Die speziellen Fragestellungen hierzu werden sich an der konkreten vorgestellten Thematik herauskristallisieren.

 

Darüber hinaus wollen wir schwerpunktmäßig ins Auge fassen, wie Macht in Unternehmen ausgeübt wird, welche fundamentalen Änderungen sich hier in jüngerer Zeit manifestiert haben und in Gegenwart und Zukunft auch vor allem durch die Digitalisierung Bahn bricht, und was das alles mit Mediation und Mediationskompetenz zu tun hat.

 

II.             

 

Ausgangsposition:

Zunächst zur Ausgangsposition für Konflikte in Unternehmen und Organisationen: Werden sie nicht gezielt aufgegriffen und bearbeitet, laufen sie häufig nach folgendem Muster ab:

-       Nichtwahrhabenwollen; verniedlichen, verdrängen, wegschieben

-       Es wird ein Schuldiger gesucht, der Konflikt also personalisiert, individualisiert, es wird ein Sündenbock ausgemacht. Die Verhaltensmuster sind durch Vorwurf und Verteidigung markiert.

-       Man kommt nicht weiter, Resignation macht sich breit, die Unlösbarkeit wird als „Schicksal“ empfunden.

-       In dieser Situation muss dann schnell entschieden werden. Am liebsten wird der Sündenbock in die Wüste geschickt.

 

Die häufig zugrunde liegenden strukturellen Konflikte werden so nicht gelöst. Sie entwickeln ein Eigenleben, das den Betriebsablauf tiefgreifend stören kann. Die eskalierende Wirkung hat eine verminderte Arbeitsmotivation der Mitarbeiter, Krankheitsausfälle, innere Kündigungen, sinkende Produktivität zur Folge.

 

Vor diesem Hintergrund hat ein intensiver Lernprozess der Wirtschaft eingesetzt, der sich beispielsweise im Round Table Mediation und Konfliktmanagement der Deutschen Wirtschaft (www.rtmkm.de) spiegelt.

 

Man kann Konflikte auch anders begreifen, nämlich als ein Signal, dass etwas über die Maßen nicht stimmt, aus der Balance geraten ist.

 

Konflikte sind. Sie gehören zu Organisationen und Unternehmen, sind in ihnen angelegt, weil sie in Widersprüchlichkeiten und Spannungen beheimatet sind, die unser menschliches Zusammenleben prägen und lebendig machen.

 Das ist der Ausgangspunkt vor allem auch im Denken für Peter Heintel, aus dem heraus er – zusammen mit Larissa Krainer – seine „Prozessethik“ (Verlag für Sozialwissenschaften, 2010) formuliert hat.

 

Konflikte können so begriffen werden als Aufruf zu strukturellen oder persönlichen Veränderungsprozessen, als Lernprozess, mit diesen Widersprüchlichkeiten umzugehen, strukturelle Missstände in eine neue zeitgerechte Balance, eine insofern lebensspendende Spannung zu verwandeln.

 

Eine mögliche Form, die destruktiven Folgen von Konflikten aufzufangen und ihr konstruktives Potential zur Ent-Faltung zu bringen, ist Mediation.

 

III.            

 

Zu unserem Schwerpunktthema: Umgang mit Macht in Unternehmen/Organisationen stehen wir gegenwärtig vor allem vor Fragen, die durch die Hierarchiekrise ausgelöst werden:

 

Der Hierarch zeichnet sich dadurch aus, dass in ihm über die Struktur der Organisation das meiste Wissen vereint ist und er deshalb (ist er kein Despot) im besten Sinne für die Organisation Entscheidungen treffen und sie mit der ihm zur Verfügung stehenden oder anvertrauen Macht durchsetzen kann. Seine Fähigkeiten liegen also in der Verarbeitung des ihm zugetragenen Wissens und der Fähigkeit, der Organisation dienliche Entscheidungen zu treffen und sie verwirklichen zu können. Daran wird seine Qualität gemessen.

Diese Form der Führung ist heute nicht immer, aber weitgehend überholt. Die Hierarchiekrise und die damit zusammenhängenden Veränderungsprozesse haben viele Ursachen, z.B.

-       ein Komplexitätszuwachs an notwendigem Wissen über Zahlen, Daten, Fakten, vor allem aber an gegenseitig sich bedingenden Zusammenhängen, die sich hierarchisch nicht mehr bewältigen lassen

-       die zunehmende Abhängigkeit von Expertenwissen, das in sich strukturverändernd wirkt

-       die Veränderung von Kommunikationsstrukturen und Wissensmanagement durch Computer und überhaupt der digitalen Welt, deren Erfindungsreichtum und –geschwindigkeit Zukunftsforscher nur noch 5 Jahre vorausschauen lässt

-       dadurch entstehende neue Verantwortlichkeiten, Funktionsknoten und Schnittstellen innerhalb der Organisationsstruktur

 

Das hat im Rahmen der Organisationsentwicklung neue Formen entstehen lassen, z.B. Teamarbeit, die Matrixorganisation, das Projektmanagement, Netzwerkorganisationsformen.

Diese rasante Veränderung ist in sich konfliktträchtig. Die Konflikte aus der Widersprüchlichkeit und sich bedingender Abhängigkeit z.B. an den Schnittpunkten dieser neuen Formen mit der Linie, von Macht und Freiheit, Fremd- und Selbstbestimmung, Erfüllung der Funktion aus der Rollenbeschreibung in der Organisation und persönlicher Selbstermächtigung und vieles mehr wird durch die Schnelllebigkeit der Anpassungs- und Veränderungsprozesse potenziert.

Diese innerorganisatorische Schau ist hineingestellt in die staatlicherseits nur noch bedingt beherrschbare globale Entwicklung eines Spätkapitalismus, die laut nach Korrektur, nach menschengerechten ethisch vertretbaren sinngebenden Lösungen ruft.

Machtausübung ist damit in neue Zusammenhänge verwoben. Für Führungskräfte bedeutet dies die Entwicklung neuer Fähigkeiten, vor allem mit diesen Konflikten umgehen zu können.

 

Was können in diesem Zusammenhang Führungskräfte von der Mediation und Mediationskompetenz lernen, z.B. in Zusammenhang mit dem Umgang widersprüchlicher Unterschiede, dem persönlichen kommunikativen Verhältnis zu den Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten in der notwendigen Nähe und Distanz, in der Koordination von Teams, im Entscheidungsverhalten, der Einführung und Auswahl von Konfliktmanagementmethoden, im ethischen Selbstverständnis usw. usw.?

Wir sind gespannt, welche großen oder kleinen Konflikte/Situationen von Ihnen/Euch als Teilnehmer eingebracht werden, anhand derer wir den Umgang mit Macht in Organisationen/Unternehmen mediativ erproben können.

 

IV.           

 

Zielgruppe: Eingeladen sind einerseits Führungskräfte, andererseits Berater, die im Wirtschaftsbereich tätig sind. Erwünscht, aber nicht notwendig, ist eine Mediationsausbildung. Eingeladen sind darüber hinaus neugierige Mediatoren und Mediatorinnen, sowie Praktiker der Cooperativen Praxis, die sich für das Thema interessieren oder sich für ihr herkömmliches professionelles Tätigkeitsfeld inspirieren lassen wollen.

 

Leitung:

Univ.-Prof. Dr. Peter Heintel ist em. Professor für Philosophie und Gruppendynamik an der Universität Klagenfurt, Mediator, Lehrtrainer und Supervisor, international anerkannter Organisationsberater namhafter Unternehmen und Organisationen, Konfliktmanager; Motiv- und Interventionsforscher, Gründer des Institutes für Interventionsforschung und kulturelle Nachhaltigkeit; Gründungsobmann des Vereins zur Verzögerung der Zeit. Peter Heintel hat sich intensiv mit der Mediation auseinandergesetzt, war beispielsweise wissenschaftlicher Leiter des Universitätslehrgangs „Mediation und Konfliktmanagement in Wirtschaft, Familie, Verwaltung und Umwelt, The European General Mediator (EGM)“ der Universität Klagenfurt, hat Europas größten und längsten Mediationsprozess (3. Startbahn Flughafen Schwechat) wissenschaftlich begleitet. Er hat sich intensiv mit unseren Themen beschäftigt. Im Seminar wird entsprechende Literatur ausgegeben.

Näheres unter https://campus.aau.at/org/visitenkarte?atoken=883084196, dort auch eine Auflistung seiner vielfältigen Forschungsprojekte und Veröffentlichungen.

Dr. Gisela und Dr. Hans-Georg Mähler praktizieren und lehren Mediation seit etwa 28 Jahren, Cooperative Praxis seit 10 Jahren und sind in den Bereichen Familie, Unternehmen und Organisationen laufend tätig.

Mit Peter Heintel verbindet uns eine langjährige sehr fruchtbare Zusammenarbeit sowohl an der Universität Klagenfurt (mit Gastprofessur) als auch durch unsere Veranstaltungen.

Näheres zu unserer Person auf der Webseite von www.eidos-projekt-mediation.de.

 

Tagungshaus:

Das Tagungshaus an der Resterhöhe liegt für sich allein auf einem nach Süden geöffneten Hang über dem Salzachtal auf 1200 m Höhe, 20 km südlich von Kitzbühel, kurz hinter dem Paß Thurn, mit Blick auf den Hauptalpenkamm mit Anbindung an das Kitzbüheler Skigebiet. Das Haus hat Einzel- und Doppelzimmer und einen für unsere Zwecke sehr gut geeigneten Seminarraum. Es ist Vorsorge dahin getroffen worden, dass weitere komfortable Einzelzimmer in unmittelbarer Nachbarschaft dazugemietet werden können. Die Organisation hierfür wird von uns übernommen. Eine genaue Anfahrtsbeschreibung werden wir Ihnen/Euch rechtzeitig vor dem Termin übersenden.

 

Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen beschränkt. Wenn Sie/Du an dem Seminar teilnehmen wollen/willst, bitten wir Sie/Dich aus organisatorischen Gründen möglichst bald um die Rücksendung des beiliegenden Anmeldeformulars.

 

Im Falle des Rücktrittes bis drei Wochen vor dem Termin (eingehend) wird eine Verwaltungsgebühr von € 50,00 einbehalten. Danach fällt die gesamte Seminargebühr an, es sei denn, dass ein anderer Teilnehmer nachrücken kann.

 

Selbstverständlich kann die Teilnahmebestätigung die Fortbildungsmaßnahme ausweisen. Dies gilt sowohl für gesetzlich vorgeschriebene (wie in Österreich und durch die am 01.09.2016 in Kraft getretene Ausbildungsverordnung nun auch in Deutschland) als auch verbandsmäßig eingeforderte Fortbildungsveranstaltungen.

 

Dr. Gisela Mähler und Dr. Hans-Georg Mähler